Schaffung eines Weges zu ganzheitlichen Energiegemeinschaften – Fortschritt der Aktivitäten im ersten Jahr des INTERACT-Forschungsprojekts

Schaffung eines Weges zu ganzheitlichen Energiegemeinschaften – Fortschritt der Aktivitäten im ersten Jahr des INTERACT-Forschungsprojekts

INTERACT befasst sich mit einem der größten aktuellen Themen für die urbane Robustheit und die städtische Infrastruktur: eine sichere und zuverlässige Stromversorgung bei gleichzeitiger Erhöhung des Anteils der dezentralen Energieressourcen (DER) mit Hilfe von funktionalen Energiegemeinschaften, die im Einklang mit dem Netz arbeiten.  Das Projekt schlägt die Implementierung einer ganzheitlichen Stromsystemarchitektur vor, die die Steigerung der Energieautarkie ermöglicht, die wirtschaftliche Wertschöpfung in der Region hält, den sozialen Zusammenhalt steigert und die Robustheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung über alle Netzebenen erhöht.

Daher zielt das Forschungsprojekt INTERACT (Integration of Innovative Technologies of Positive Energy Districts into a Holistic Architecture) darauf ab, einen Fahrplan für die sichere und zuverlässige Einbettung der Energiegemeinschaft in die Stromnetzstruktur zu entwickeln, wobei der Schwerpunkt auf zwei Pilotregionen in Schweden und Österreich liegt.

Mit dem Abschluss des ersten Projektjahres können wir bereits auf interessante Erkenntnisse und Fortschritte auf dem Weg zur Etablierung unserer ganzheitlichen Energiegemeinschaft zurückblicken. 

Der Schwerpunkt des ersten Jahres lag darauf, ein Verständnis für den Stand der Technik bei PED-Projekten (Positive Energy District) zu schaffen und Lernmöglichkeiten für INTERACT-Projekte in Form von Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Der Austausch von Wissen und der Aufbau eines Netzwerks von Fachleuten, die mit Energiegemeinschaftsprojekten und PEDs auf unsere gemeinsamen Ziele hinarbeiten, war einer der wichtigsten Schritte.  Eine systematische Sammlung von PED- und PED-ähnlichen Projekten wurde erfasst, überprüft und analysiert, sowohl auf der Grundlage von Literaturrecherchen als auch von Dokumentenanalysen. Vor allem aber dienten Interviews mit Projektleitern ausgewählter Projekte und der Wissensaustausch unter Kollegen als Grundlage für die Identifizierung von Herausforderungen und die Reflexion von Erfolgsfaktoren für die Projektumsetzung

Ausgehend von der Betrachtung anderer Projekte gingen wir dazu über, unsere lokalen Gemeinschaften in den beiden Projektschwerpunktregionen in Großschönau, Österreich, und Fyllinge, Schweden, näher kennenzulernen. Mithilfe eines Stakeholder-Mapping-Ansatzes identifizierten wir relevante Akteure für beide Regionen und befragten sie in persönlichen Interviews zu ihren Perspektiven, Motivationen und Erwartungen an eine erfolgreiche Umsetzung der Energiegemeinschaft. 

Für die Entwicklung maßgeschneiderter Roadmaps zur Implementierung von INTERACT Energy Communities für die beiden Projektschwerpunktregionen begannen wir zunächst mit der Definition einer standardisierten, gemeinsamen Inventarisierungsmethodik zur Erfassung aktueller energiebezogener Technologien. Basierend auf diesem Prozess haben wir die relevanten Informationen in Großschönau und Fyllinge gesammelt und erstellen derzeit eine Gap-Analyse, um die notwendigen Erneuerungen, Upgrades oder Ergänzungen zu identifizieren, um eine Energiegemeinschaft zu ermöglichen, die im Einklang mit dem Stromnetz arbeitet und in der Lage ist, die definierten Use-Cases, wie Notfall- und preisgesteuerte Demand-Response-Prozesse, zu realisieren. 

Sie können unsere Berichte auf unserer Webseite hier finden!

Durch unser Konsortialtreffen in Göteborg, Schweden, konnte sich das Konsortium zum ersten Mal persönlich treffen! Es half auch, die schwedische Perspektive für die zukünftige Umsetzung von Energiegemeinschaftsprojekten zu verstehen und ein besseres Verständnis für unsere lokale Fallstudie in Fyllinge zu entwickeln. Im Jahr 2022 planen wir einen Besuch in der zweiten Schwerpunktregion in Großschönau, Österreich, und ein weiteres persönliches Treffen zur wichtigen Feinabstimmung der laufenden Projektarbeit.

Wie geht es weiter? 

Unser zweites Projektjahr geht in die Tiefe der Analyse und Entwicklung der Konzepte der Energiegemeinschaft: Im Rahmen des Arbeitspakets 4 (Design der LINK-basierten Energiegemeinschaft unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Stakeholder) geben wir einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten, Eigentumsmodelle, Stakeholder, Rollen und Möglichkeiten der Wertschöpfung und -teilung von Energiegemeinschaften im Allgemeinen und der INTERACT-Energiegemeinschaft im Besonderen und unterstützen den Aufbau von Kompetenzen und faktenbasierte Entscheidungen über kritische Infrastrukturen auf der Grundlage sektorübergreifender Forschung. 

Wir werden auch rechtliche und wirtschaftliche Themen im Zusammenhang mit Energiegemeinschaften prüfen, indem wir den aktuellen Rechtsrahmen in den Partnerländern beleuchten und eine wirtschaftliche Bewertung der Business Cases der INTERACT Energy Community vornehmen. 

Mit der Roadmap für die erfolgreiche Umsetzung von INTERACT Energy Communities als abschließendes Ergebnis des Projekts werden wir ein Instrument für politische Veränderungen schaffen.

Ankündigungen

Die Monate Juni und Juli werden für uns sehr arbeitsreich, da wir auf drei Konferenzen in ganz Kontinentaleuropa vertreten sein werden! 

– 1. bis 3. Juni: Urban Future Konferenz in Schweden: https://urban-future.org/event/helsingborg-22/  

– 2-3. Juni: CIRED-Konferenz in Portugal: https://www.cired2022porto.org/  

– 4.-6. Juli: CESB22-Konferenz in der Tschechischen Republik: https://cesb.cz/ 

Nehmen Sie Kontakt auf und treffen Sie uns dort!